Jean Guillou gestorben
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© G. Garitan Jean Guillou im Jahr 2014

Klassische Musiker können in der Regel nicht improvisieren, ausser sie seien Organisten. Und der vielleicht grösste unter den lebenden Orgel-Improvisatoren war Jean Guillou. Er ist am 26. Januar im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt gestorben. 

Aus dem Improvisieren entstand das Komponieren: Guillou schrieb nicht nur Originalmusik und Bearbeitungen für Orgel, sondern auch für alle Gattungen der Instrumentalmusik. Aber natürlich war Guillou auch eine Grösse in der Interpretation bestehender Orgelliteratur. Besonders verdient machte er sich um das Orgelwerk von J. S. Bach, daneben um Liszt, Reubke oder Messiaen. Bei Messiaen hatte er in Paris studiert, ebenso bei Marcel Dupré und Maurice Duruflé bevor er 1963 Titularorganist an der Pariser Kirche St. Eustache wurde, eine Stelle, die er erst 2015 aufgab. 

Grossen Einfluss hatte Guillou auch auf den Orgelbau. So hat er zum Beispiel auch die 1988 neu konzipierte Orgel der Zürcher Tonhalle mit geplant. Zürich war er auch verbunden durch die jährlichen Meisterkurse, die er von 1970-2005 gab.

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