Alain Perroux wird Nachfolger von Aviel Cahn in Genf

Alain Perroux @ Carole Parodi

Dass Aviel Cahn das Genfer Grand Théâtre verlassen wird, um die Intendanz der Deutschen Oper Berlin zu übernehmen, war bekannt. Jetzt hat der Stiftungsrat des Genfer Opernhauses seinen Nachfolger präsentiert. Es ist ein Alter Bekannter: Alain Perroux, der ab der Saison 2026/2027 die Intendanz übernimmt, war von 2001 bis 2009 als Dramaturg schon an diesem Haus tätig. Zuvor war der 1971 in Genf geborene Chorleiter, Sänger, Musikwissenschaftler und Buchautor als Musikkritiker beim Journal de Genève und bei Le Temps tätig.

Anschliessend war er von 2009 bis 2020 künstlerischer Verwaltungsdirektor und Dramaturg beim Festival von Aix-en-Provence. Seit Januar 2020 ist er Intendant der Opéra national du Rhin (Strassburg, Mulhouse und Colmar). Perroux freut sich auf seine neue Aufgabe: «Mit seiner international renommierten Qualität ist das Grand Théâtre de Genève eine ideale Institution, um die Leidenschaft für Oper und Tanz einem möglichst breiten Publikum zu vermitteln. Ich kenne dieses Haus sehr gut, in dem ich bereits im Alter von elf Jahren meine ersten Opernaufführungen gesehen habe und in das ich immer wieder zurückgekehrt bin, bevor ich in den 2000er Jahren dort gearbeitet habe. Das Grand Théâtre war die Wiege dieser Leidenschaft, die ich immer zu teilen versucht habe.»

Pferd frisst Hut. Oder umgekehrt?

Der doppelte Herbert: Grönemeyer und Fritsch katapultieren Eugène Labiches Komödie «Ein Florentiner Hut» in Basel auf das Klamauk-Niveau des 21. Jahrhunderts.

Bilder © Thomas Aurin / Theater Basel

Es war eine Affiche, die aufhorchen liess: Herbert Grönemeyer schreibt eine Oper im Auftrag des Theaters Basel. Der deutsche Popstar hatte zwar durchaus zu Beginn seiner Karriere in Bochum als Theatermusiker gearbeitet, aber seine Songs, mit denen er schliesslich berühmt wurde, bestachen eher durch ihre gut formulierten Texte und die typische Weise, mit der Grönemeyer sie gesungen hat, als durch eine avancierte Musiksprache.

So ist nun «Pferd frisst Hut» schliesslich auch heraus gekommen: Grönemeyer schrieb 16 Songs, die von Thomas Meadowcroft für grosses Orchester arrangiert wurden. Zwei instrumentale Stücke, die jeweils die beiden Teile eröffnen erweisen sich aus musikalischer Warte als das Innovativste der neuen Partitur. Die Songs sind kaum mehr als kurze und relativ einfach gestrickte Gesangsnummern, die brav verteilt fast jeder Figur auch einen Auftritt als Sänger oder Sängerin ermöglichen – was die Basler Ensemble-Mitglieder auch allesamt gut bis bravourös bewältigten. Brilliert haben vor allem Christopher Nell als von allen bis zum Umfallen Getriebener Fadinard oder Sarah Bauerett als (auch stimmlich) laszive Hutverkäuferin.

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Nationalrätin Estelle Revaz

Estelle Eve GrynbergMan wird die Garderobe für die Parlamentarier im Berner Bundeshaus erweitern müssen: Neben Aktentaschen wird ab der nächsten Session auch ein Cellokoffer dort Platz finden müssen. Die 34jährige Cellistin Estelle Revaz hat auf der Liste der Genfer SP den Sprung in den Nationalrat geschafft. Politisch auf sich aufmerksam gemacht hatte Estelle Revaz vor allem während der Pandemie, als sie sich mit Engagment und einigem Erfolg für die Entschädigung der Verdienstausfälle von Kulturschaffenden eingesetzt hatte. Seit 2015 ist sie Mitglied im «Forum des 100», einem Dialog-Netzwerk in der Romandie, in dem Persönlichkeiten quer durch die Parteien, Verbände und Institutionen Zukunfts-Szenarien diskutieren.