ICMA Gewinner stehen fest

Die Gewinnerinnen und Gewinner der International Classical Music Awards (ICMA) 2024 stehen fest. Renaud Capuçon ist «Artist of the Year», der «Lifetime Achievement Award» geht an die Pianistinnen Güher und Süher Pekinel.

Die rumänische Sopranistin Aida Pascu erhält den Award als «Young Artist» und Orazio Sciortino gewinnt den diesjährigen «Composer Award». Neben den verschiedenen «Special Awards» zeichnet die Jury 16 Produktionen in den verschiedenen Audio- und Video-Kategorien aus. Die ICMA-Jury besteht aus den Vertretern von neunzehn Fachmedien, Rundfunkstationen oder Klassikportale aus insgesamt sechzehn Ländern.

Renaud Capuçon © Simon Fowler

«Musik & Theater» ist seit ihrer Gründung bei den ICMA mit dabei und vertritt in der Jury die Schweiz. Die diesjährige ICMA-Ceremony findet am 12. April im spanischen Valencia statt. Chefdirigent Alexander Liebreich leitet im Galakonzert das Orquestra de València, mit dabei sind einige der mit einem Award ausgezeichneten Musikerinnen und Musiker. Alle Special-Award-Winner sowie mit einem Award ausgezeichneten Produktionen 2024 finden Sie hier aufgeführt:


ICMA 2024

Starkes Symbol für die Ungerechtigkeiten unserer Welt 

Zum zweiten Mal macht Milo Rau Oper: Am Grand Théâtre de Genève kam «Justice» zur Uraufführung. Wie fast immer beim Schweizer Theatermacher erhalten dabei Menschen eine Stimme, denen man sonst nie zuhört.

© Carole Parodi / GTG

Er ist immer noch da, der Tanklastwagen. Er liegt auf den Rücken wie ein totes Tier, streckt die schweren Räder gegen den Himmel. Ein Mahnmal, weniger real, als präsent in den Köpfen der Menschen in diesem afrikanischen Dorf. Davor hat man Tische aufgestellt. Man feiert die Eröffnung einer Schule. Grund zur Freude eigentlich, aber die Erinnerung überlagert die Gegenwart. Fünf Jahre ist es her, seit jenem Februartag im Jahr 2019, als ein mit Schwefelsäure beladener Lastwagen am Markttag im Dorf Kabwe die Kontrolle verliert und in die Menge fährt. 21 Menschen sterben, zahlreiche weitere erleiden schwere Verletzungen und Verätzungen.

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«Maestro» – ein Leonard Bernstein-Film

© Netflix

Zuerst war da eine Nase, die für Zündstoff sorgte: Bradley Cooper trug eine Nasen-Prothese um Leonard Bernstein, der nun wirklich eine markante Nase besass, möglichst echt zu verkörpern. Aber unselige Juden-Klischees in Erinnerung protestierten jüdische Menschen gegen dieses erneute Anfachen böser Karikatur-Zerrbilder. Andere fanden, es gäbe genügend jüdische Schauspieler, die in diese Rolle gepasst hätten, unnötig, dass Cooper als Nichtjude dafür berücksichtigt wurde: Blackfacing ohne Schminke… Und weil sich der vielbeschäftigte Steven Spielberg von der Regie zurück zog, kam Cooper nach seinem Regie-Debüt in «A Star is Born» auch noch als Regisseur zum Handkuss.

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