Apple steigt ins Streaming von klassischer Musik ein
Das Werk heisst «Allegro» oder «Finale», der Komponist «Daniel Barenboim» oder «Yuja Wang», der Interpret «Emperor», «Es-Dur» oder «Opus 73» und der AI-Vorschlag für die Fortsetzung deiner Hör-Reise stammt von George Michael. Wer auf die Idee kommt, klassische Musik statt aus der eigenen CD- oder LP-Sammlung via Streaming-Plattformen à la Spotify oder Qobuz zu hören, kennt solche Beispiele zur Genüge.
Zwar gibt es Klassik-Anbieter wie Idagio, Presto oder Naxos, die mühelos in der Lage sind, den spezifischen Anforderungen an eine adäquate Aufschlüsselung von klassischer Musik inklusive der entsprechenden Suchfunktionen gerecht zu werden. Aber sie leben in der nun halt in ihrer Ausstrahlung beschränkten Nische der Menschen, die sich eh schon mit Klassik auskennen.
Apple war schon immer ganz gut darin, auf den ersten Blick banale Dinge einfach noch ein bisschen einfacher zu machen. «Apple Music Classical» macht nun genau das für Klassik-Hörer im Internet. Die Basis ist eine 5 Millionen Titel breite Datenbank in brauchbarer Aufbereitung plus die angekündigte Verschränkung nicht nur mit musikgeschichtlichen Verknüpfungen und journalistischen Inhalten über und von den Interpreten, sondern auch mit exklusiven Inhalten von Spitzen-Orchestern wie den Berliner Philharmonikern oder dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester.
«Apple Music Classical» funktoniert ab Ende März und vorerst nur auf dem iPhone, also weder auf dem iPad oder Apple-Computern noch Android- oder anderen Geräten. Basis ist das normale «Apple Music»-Abo für etwa CHF 14 pro Monat ohne weitere Kosten, also inklusive George Michael. Aber natürlich ist es bloss eine Frage von kurzen Zeiten, bis das Angebot auch für andere Plattformen aufgeschaltet werden wird. (rw)