Unermüdlicher Einsatz für neues Musiktheater
Zum plötzlichen Tod des ehemaligen Basler Chefdirigenten Michael Boder
Er hatte noch zahlreiche Pläne, unter anderem war Ende April am Theater an der Wien ein Projekt zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg unter seiner Leitung geplant. Er kann sie nicht mehr realisieren: Am 7. April ist Michael Boder im Alter von 65 Jahren ganz plötzlich aus dem Leben gerissen worden. Seine Karriere als Dirigent begann für den 1958 geborenen Deutschen nach der Zeit als Assistent von Michael Gielen in Frankfurt mit der Chefposition am Theater Basel, die er noch vor seinem 30. Geburtstag anvertraut erhielt. Seine Zeit in Basel deckt sich fast mit der Direktion von Frank Baumbauer, der das internationale Renommee des Theaters von 1988-1993 stark erhöhte.
Neben Wagners «Tristan und Isolde» und Puccinis «Manon Lescaut» dirigierte Boder in seiner ersten Basler Saison schon Alban Bergs Oper «Wozzeck», ein Komponist, der für ihn zum ganz zentralen Leitstern seiner Laufbahn wurde: «Für mich persönlich ist Alban Berg der Komponist, durch den ich am meisten über das Hören, Spielen, ja über das Denken gelernt habe. Damit fühle ich mich zwar manchmal recht einsam, aber das macht mir nichts aus.» Das sagte er im Buch «Dirigieren ist Teamwork» von Jürg Stenzl (Edition Text + Kritik, noch erhältlich). Continue reading