Werner Düggelin gestorben

In der Nacht auf dem 6. August ist der Regisseur Werner Düggelin 90jährig in Basel gestorben. Er prägte die Schweizer Theaterlandschaft wie wenig andere. Legendär sind die Jahre 1968-1975, in denen Düggelin als Intendant das Basler Theater für Rockkonzerte und Fussball-Begeisterung öffnete: «Jeans erlauft, Haarspray» verboten hiess die Affiche, die 68er-Bewegung holte er ins Stadttheater, begeisterte die Jugend und brachte die Theater-Ideen aus bewegten Pariser Zeiten mit, wo er beim Brecht-Schüler Roger Blin das Handwerk gelernt hatte.
«Wer damals nicht auf die Barrikaden ging, war einfach nicht wach», sagte Düggelin später über die bewegte Basler Zeit. Von Paris über Darmstadt, Berlin, München und Wien kam er auch zurück nach Zürich wo seine Theaterleidenschaft als Beleuchter und Regie-Assistent von Leopold Lindtberg geweckt worden war und wo bis weit ins neue Jahrtausend wegweisende Inszenierungen von ihm auf die Bühne kamen. Auch als junger Filmregisseur schrieb Werner Düggelin mit «Taxichauffeur Bänz» Schweizer Kulturgeschichte. (rw)