Neue Fassung von Mozarts c-Moll-Messe
Kent Nagano
© Benjamin Ealovega

Es ist ein Kreuz mit Mozarts später Kirchenmusik: Das unvollendete Requiem und seine zahlreichen Versuche einer Komplettierung führen immer wieder zu Diskussionen. Aber auch bei der c-Moll-Messe, die Mozart 1782 ohne äusseren Auftrag, aber möglicherweise als Liebeszeugnis für seine kurz zuvor geheiratete Constanze komponierte, ist die Situation nicht wesentlich anders. Das «Agnus Dei» fehlt ganz, im «Credo» klaffen Lücken, aber im Gegensatz zum Requiem gab es keine Ergänzungen aus Mozarts unmittelbarem Umfeld, sondern nur die Rekonstruktionsversuche späterer Epochen. Einen neuen legt nun Ulrich Leisinger vor. Er soll «den Forschungsstand widerspiegeln, aber auch die Bedürfnisse der Praxis befriedigen». Kent Nagano dirigiert diese «Uraufführung» am 14. und 15. April in der Elbphilharmonie an der Spitze des Staatsorchesters Hamburg mit Lydia Teuscher und Julian Prégardien als Solisten. 

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