Montserrat Caballé gestorben

Sie war eine der letzten ganz grossen Opern-Diven, obwohl sie selber es keineswegs auf kapriziöse Launenhaftigkeiten oder extravagante Allüren anlegte. Mehr als 130 verschiedene Opernpartien hat sie gesungen, das erste Dutzend davon auf der Bühne des Basler Theaters im Alter von 22 Jahren, wo ihr Stern als Einspringerin in Puccinis «Bohème» steil aufgegangen war.
Sie hat ihre Stimme stets umsichtig behandelt, dennoch konnte sie vom gängigen Standardrepertoire fast alles singen: Über 80 Opern-Einspielungen gehen auf ihr Konto – ebenso rekordverdächtig wie die Bandbreite ihrer Musik: Von der Papagena über die Salome bis zu Zarzuelas, Musicals und Rock-Songs reichte ihr Spektrum. Montserrat Caballé hatte nie Berührungsängste: Unvergesslich wie sie zum Beispiel an der Seite mit dem nicht weniger stimmgewaltigen und schillernden «Queen»-Sänger Freddie Mercury 1992 zur Eröffnung der Olympischen Spiele «Barcelona» besang. Am Samstagmorgen ist Montserrat Caballé 85jährig in Barcelona verstorben.